Trends und Themen
Wollschwein, Hinterwälder, Gartenmelde
von Laelia Kaderas
Europaweit Augenmerk auf Agrobiodiversität
Die genetische Vielfalt von Nutztieren und Nutzpflanzen fördern überall in Europa vor allem „kleine“ Landwirte. Sie sorgen dafür, dass es weiterhin Wollschweine und Hinterwälder Rinder, Schwarzhalsziegen und Huzul-Pferdchen gibt. Und: dass weder die Rote Gartenmelde (Blattgemüse) noch die Tomatensorte Veni Vidi Vici noch der Danziger Kantapfel ausstirbt. Und auch die alte Kartoffelsorte Bamberger Hörnchen nicht.
Jedes Jahr am 29. September macht der Europäische Tag der Agrobiodiversität darauf aufmerksam – mit Führungen, Degustationen, Ständen, Wettbewerben. Ins Leben gerufen hat ihn die SAVE Foundation mit ihren Netzwerk- und Partnerorganisationen. SAVE steht für „Sicherung der landwirtschaftlichen Arten Vielfalt in Europa“ und vereint als Art Dachverband nationale und regionale Verbände mit demselben Ziel. Nutztier-Archen, Slow-Farmer, Saatgutbanken, Tierparks, Zuchtringe, NGOs, Schutzorganisationen, Verarbeitungsbetriebe, Sortengärten.
Um „Schutz oder Anpassung“ geht es in einer Woche am Europäischen Tag der Agrobiodiversität. Darum, sich „angesichts einer sich ändernden Umwelt“ der Bedeutung von Artenvielfalt bewusst zu werden.
Das Augenmerk des SAVE-Netzwerks richtet sich auf die ost- und südosteuropäischen Länder, deren Landwirtschaft sich zurzeit im Wandel befindet. Hier versuchen Engagierte, das Erbgut regional angepasster Rassen und Sorten zu schützen. Aktuelle Projekte konzentrieren sich auf die Alpen, den Balkan, die Karpaten und den Mittelmeerraum.
Über agrobiodiversity.net und variety-savers.net können sich Züchter und Halter gefährdeter Nutztiere und Kulturpflanzen austauschen – über Grenzen und Sprachgrenzen hinweg.
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