Trends und Themen
Trockenes Brot – na und?
von Laelia Kaderas
Drei ungewöhnliche Alternativen zum Wegwerfen

Bis zum „immateriellen Kulturerbe“ hat es die „Deutsche Brotkultur“ geschafft. Rund 3200 verschiedene Brot-Schöpfungen listet das Brotregister des Deutschen Brotinstituts. Zusätzlich gibt es besondere Brotsorten aus anderen Kulturen. Rasch aber wird das kostbare Gut trocken – und landet im Müll? Wegwerfen muss nicht sein. Wir zeigen drei von vielen Alternativen; drei ungewöhnliche.
Alternative 1
Variationen eines Themas - Semmelknödel und Guglhupf
Alte Brötchen, hartes Brot und schrumpelige Brezel werden in Milch oder Milch-Alternativen eingeweicht und zusammen mit Butter, gehackten Zwiebeln, Kräutern und Eiern bzw. Eiersatz gut durchgeknetet. Das ist die Grundlage. So entstehen – in vielen Varianten – Semmelknödel, Serviettenknödel, Knödel im Glas und sogar Brezel-Guglhupf. Ob zu Bällchen geformt oder als Rolle im Tuch: Etwa 20 Minuten gart die Knödelmasse in Salzwasser. Sobald die Formen oben schwimmen und sich drehen, sind sie fertig.
Backen kann man die Masse übrigens auch – etwa in Twist-Off-Gläsern (ohne Deckel), in einer Muffin- oder in Guglhupf-Form.
Alternative 2
Schneller Snack – Brotchips aus der orientalischen Küche
Wer arabisches oder persisches Brot zu Hummus oder anderen Pasten kauft, darf es nicht lang stehen lassen. Im Nu ist es trocken. Doch nicht schlimm: In größere Stücke gebrochen, lässt es sich im Handumdrehen zu Brotchips verarbeiten. Vorsichtig in Salat gemischt, sorgt es für den gewissen „Knack“. Es taugt aber ebenso gut als Snack zu Wein und Bier – oder als Beilage zur Suppe. Brotchips sind ruck, zuck fertig: In einer Pfanne so viel Öl heiß werden lassen, dass der Boden ca. drei Zentimeter bedeckt ist. Die Brot-Bruchstücke kurz in das heiße Öl tauchen. Sobald sie knusprig sind, auf einem Teller auslegen; Küchenpapier darunter saugt überschüssiges Öl auf.
Alternative 3
Uriges von der Alm – Appenzeller Senner-Chäs
Um satt zu werden, brauchten Schweizer Hirten nicht viel: Käse, Butter, Sahne – Produkte der Milchwirtschaft.
Das Arme-Leute-Gericht „Alte Maa“ enthält genauso viel Brot wie Käse. Mischen Sie verschiedene Hartkäsereste – am besten würzige Sorten. Reiben Sie den Käse und schneiden Sie das Brot in Würfel (etwa 1,5 cm). Erhitzen Sie reichlich Butter, braten Sie die Brotwürfel darin knusprig, verteilen Sie – bei kleinerer Flamme – den geriebenen Käse über allem, fügen Sie langsam Sahne dazu (etwa einen halben Becher auf 400 g Brot und 400 g Käse) und wenden Sie, bis alles gut verteilt ist. Würzen Sie mit Pfeffer und Muskat. Richten Sie die Brot-Käse-Mischung auf dem Teller mit Schnittlauch an.
Traditionell gehört zur „Alten Maa“ eine große Trinkschale Milchkaffee.