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Stevia in EU zugelassen

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Natürliches Süßkraut: Zu unschädlich, um wahr zu sein

 

Nun also ist es auch in der Europäischen Union zugelassen: das natürliche Süßkraut Stevia. Seit Anfang Dezember dürfen Lebensmittel mit „Steviolglycosid“ ganz offiziell in den Regalen stehen. 

Außerhalb Europas war man längst von der Ungefährlichkeit der Stevia-Pflanze überzeugt. In Südamerika, wo das Kraut beheimatet ist, wird es seit Jahrhunderten genutzt. Auch in den USA, in Asien, Australien und Neuseeland werden Lebensmittel legal mit Sevia gesüßt. Die Blätter enthalten einen Inhaltsstoff, der extrahiert 300 mal süßer sein soll als Zucker, dabei zahnfreundlich, für Diabetiker geeignet und fast ohne Kalorien. Geschmacklich unterscheidet sich Stevia kaum von Zucker. 

In Europa stand Stevia jedoch im Verdacht, Krebs zu erregen und das Erbgut zu schädigen. Die meisten europäischen Länder waren daher skeptisch. Mittlerweile hat sich gezeigt, dass die Studie, die den Krebsverdacht begründet hatte, Mängel aufwies. Sie war von weit überhöhten Mengen ausgegangen – Mengen, die für den menschlichen Geschmackssinn unerträglich wären. In einem Tierversuch war unter diesen Voraussetzungen ein bösartiger Tumor aufgetreten. Die Studie war von Unternehmen finanziert worden, die selbst Süßmittel herstellen.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (efsa) hat inzwischen die Unbedenklichkeit des Süßkrauts bescheinigt: weder krebserregend noch gefährlich für die Fortpflanzungsfähigkeit noch schädlich für Embryos im Mutterleib.

Die EU-Mitgliedstaaten hatten im Sommer 2011 für die Zulassung gestimmt. Jetzt kann Stevia unbedenklich als Süßmittel gekauft und in Lebensmitteln verarbeitet werden. In der Industrie wird es künftig den Namen E960 tragen. 

 

Umfangreiche Hintergrundinformationen zu Stevia gibt es hier –  zu aktuellen EU-Bestimmungen, zu Lebensmittelzusätzen, zu unterschiedlichen Geschmacksempfindungen, zu wissenschaftlichen Aussagen und zu Produkten.

Wer künftig selbst mit Stevia-Pulver, -Tabletten oder -Blättern süßen, backen, einmachen und würzen will, findet hier eine Übersicht aktueller Bücher

 

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