Trends und Themen
Radtouristen: jünger, ambitionierter, digitaler
von Laelia Kaderas
ADFC legt Radreiseanalyse 2015 vor

Eine Fahrradreise mit mindestens drei Übernachtungen haben im zurückliegenden Jahr vier Millionen Deutsche unternommen. Dabei sollen sie rund 2,5 Milliarden Euro ausgegeben haben. Das schließt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) aus den Ergebnissen seiner jüngsten Radreiseanalyse. Über 3000 Personen hatten Auskunft gegeben.
In den Möglichkeiten, die sich Radtouristen bietet, sei Deutschland „Weltmeister“, sagt Raimund Jennert, Tourismus-Vorstand des ADFC-Bundesverbandes, und zählt dazu vor allem die Radfernwege.
Am beliebtesten sei nach wie vor der Elberadweg. Weit vorn sind nach den jüngsten Erhebungen des ADFC der Main- und der Donauradweg, der Rheinradweg und der RuhrtalRadweg. Zu den Top Ten gehören neuerdings auch der Moselradweg und der körperlich anspruchsvolle Bodensee-Königssee-Radweg.
Bayerische Radregionen fanden die Befragten am attraktivsten, aber auch der Bodensee und Mecklenburg-Vorpommern liegen auf der Beliebtheitsskala weit oben. Aufgeholt haben Baden-Württemberg mit dem Schwarzwald und Nordrhein-Westfalen. Beide haben es 2014 unter die zehn Favoriten geschafft.
Gern wählen Radurlauber mittlerweile bergige Regionen wie Bayern und das angrenzende Ausland. Im Fokus stand 2014 die Via Claudia Augusta, die römische Kaiserstraße über die Alpen.
Das mag daran liegen, dass sich die Altersgrenze deutlich nach unten verschoben hat. Lag das Durchschnittsalter vor sieben Jahren noch bei 53 Jahren, war es 2014 auf 45 Jahre gesunken.
Informationen erhalten Radurlauber zu 90 Prozent übers Internet. Um die einzelnen Etappen zu planen, ziehen aber 57 Prozent der Befragten die klassische Radwanderkarte vor. Vor Ort übernimmt dann das Smartphone die Führung: 50 Prozent der Befragten nutzen es, um sich unterwegs zurechtzufinden.
Hohes Bildungsniveau und gutes Einkommen machen Radtouristen zu begehrten Zielgruppen für die Tourismusbranche, zeigt die ADFC-Analyse.
Übersicht über die ADFC-Radreiseanalysen seit 2009
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