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Lebensmittelwirtschaft informiert zu wenig

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Verschiedene Studien kommen zu gleichem Ergebnis

„Information vor Werbung“, fordert foodwatch. Schluss mit dem „legalen Etikettenschwindel“!

Foodwatch hat einen 15-Punkte-Plan aufgelegt, der Verbrauchern helfen soll, beim Einkaufen von Lebensmitteln nach sachlichen Kriterien zu entscheiden.

Erreicht werden könne dies beispielsweise durch eine „umfassende Herkunftsbezeichnung“, eine „verständliche Aromen- und Zusatzdeklaration“, „Transparenz über die Verwendung tierischer Zutaten und die Form der Tierhaltung“ und „Transparenz über die Herstellungsweise“. Foodwatch hält zudem ein „Marketingverbot für unausgewogene Kinderprodukte“ und ein „Verbot von Gesundheitsversprechen“ für nötig.

Seit elf Jahren kritisiert foodwatch eine Gesetzgebung, die die Irreführung von Verbrauchern erst möglich mache. Dabei geht foodwatch auch einzelne Unternehmen drastisch an – in Kampagnen wie „abgespeist.de“ oder dem  „Goldenen Windbeutel“, einem Preis für die „dreisteste Werbelüge“.

Kopf der Verbraucherorganisation ist der ehemalige Greenpeace-Geschäftsführer Thilo Bode.

Seine Bilanz: Nach öffentlicher Kritik und Protesten ändere 30 Prozent der Unternehmen den Werbeauftritt. Ein weiteres Drittel nehme „Alibi-Änderungen“ vor. Der Rest, ebenfalls ein Drittel, reagiere gar nicht. 

 

Dabei hatte sogar das Bundesverbraucherministerium Druck gemacht. 2011 war mit großer öffentlicher Aufmerksamkeit das Portal www.lebensmittelklarheit.de online gegangen. 

Eine Studie der Agrifood Consulting GmbH, die im Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) die Wirkung untersucht hat, stellt ein Jahr später jedoch kaum Veränderungen in der Lebensmittelwerbung und -kennzeichnung fest. 

Selbst die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungswirtschaft (BVE) kommt in einer eigenen Studie zu dem Ergebnis: „Von der Wirtschaft selbst erhalten die Verbraucher nach eigenen Angaben zu wenig Informationen.“

 

 

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