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Index: Häufiger Wetterkatastrophen zu erwarten

von

Schadensersatz von Industrienationen?

 

Extreme Wetterereignisse wie der Taifun Haiyan auf den Philippinen werden in Zukunft häufiger und heftiger auftreten: große Hitze, Dürre, eisige Kälte, Überschwemmungen, Wirbelstürme. Das legt der Globale Klima-Risiko-Index (KRI) 2014 von Germanwatch nahe.

Die Daten basieren unter anderem auf Erhebungen der Munich Re und weisen auf künftige Entwicklungen hin.

Am stärksten betroffenen werden arme Länder sein. Vertreter der Entwicklungsländer fordern bereits Schadensersatz von den wohlhabenden Staaten, die als Hauptverursacher des Klimawandels ausgemacht werden. Beim Thema Schadensersatz geht nicht mehr nur um einen finanziellen Ausgleich für Naturkatastrophen, sondern um die unumkehrbaren schleichenden Folgen des Klimawandels wie der Anstieg der Meere und der drohende Untergang ganzer Inseln. 

Die Statistiken von Germanwatch e.V. untermauern die Argumentation. Auch wenn der Einfluss des Klimawandels nicht genau beziffert werden könne, seien die extremen Wetterereignisse der vergangenen zwei Jahrzehnte als Warnsignal zu verstehen. Es sei dringend an Zeit, Klimaanpassungs- und Vorsorgestrategien zu entwickeln.

Die meisten Todesopfer und die größten ökonomischen Verluste erlitten in den zurückliegenden 20 Jahren Länder in Südamerika und Südostasien, die Karibischen Inseln sowie die Mongolei. Mehr als 530.000 Menschen starben durch Wetterkatastrophen; mehr als 2,5 Billionen US-Dollar – gemessen an der Kaufkraft – wurden vernichtet. 

Der Index zeigt aber auch, dass Industrienationen durch Klimaschäden verwundbar sind. Deutlich werde dies vor allem in Osteuropa. Sönke Kreft, Teamleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch: „Paradoxerweise verfolgen ausgerechnet Länder wie Russland oder Polen oft die schwächste Klimapolitik. Für sie sollte Warschau einen Wendepunkt markieren: weg von der Kohle- und Öl-Abhängigkeit.“ 

Deutschland belegt im Index für die Jahre 1993 bis 2012 Platz 32 – mit fast 500 extremen Wetterereignissen und über 400 Todesopfern.

Maßnahmen, die gegen extreme Hitze, Kälte, Stürme und Fluten schützen sollen, seien nötig. Doch sie flankieren nur die eigentlichen Ziele: Zur drastischen und raschen Reduktion der Treibhausgas-Emission gebe es keine Alternative. 

  

 

Kurzfilm zum Klimawandel, Germanwatch:
 

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