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Herde stärkt Dorfgemeinschaft

von

Jedem Kind sein Rhönschaf

 

In der Rhön hüten schon Vierjährige Schafe. Genau gesagt: Knapp 40 Kinder aus dem hessischen Dorf Silge/Nüsttal im Alter von vier bis 13 Jahren übernehmen bereits im dritten Jahr Verantwortung für neun Schafe eines Schäfers.

In den Sommermonaten ist es ihre Aufgabe, die Tiere auf fette Dorfweiden zu treiben, wo sie sich satt fressen können. Natürlich müssen die Kinder auch darauf achten, dass die Rhönschafe genug trinken, sauber sind und nicht weglaufen. Mit einem transportablen Zaun sichern sie sie ab.

Auf einer Streuobstwiese haben die Rhönschafe ihre feste Koppel; dort gibt es neben Gräsern und Kräutern auch Äpfel zu fressen. Die Äpfel, die übrig bleiben, sammeln die Kinder zum Entsaften ein. Auf der Schafweide nahe des Kindergartens steht außerdem ein Schäferwagen zum Übernachten und ein Insektenhotel. 

Rhönschäfer Klaus Keidel aus Gersfeld-Schachen übernimmt das Klauenschneiden und Scheren der Schafe und schaut regelmäßig nach, ob es allen gut geht. Auch Eltern packen mit an –  und viele andere aus dem Dorf.

Das Projekt „Jedem Kind sein Rhönschaf“ macht es leicht, Natur und Gemeinschaft zu erleben und sich verantwortlich zu fühlen. Der Heimat- und Geschichtsverein Silges als Träger erhielt 2012 den Bürgerpreis des Deutschen Naturschutzpreises. 

Die Verwaltungsstelle Hessen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön begleitet das Projekt ideell – schließlich ist der Ortsvorsteher von Silges, Arnold Will, hauptamtlicher Ranger und Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Silge.

 

 



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