Trends und Themen
Gülle, Dünger, Essverhalten
von Laelia Kaderas
Krankmachende Luft: Landwirte und Verbraucher haben großen Einfluss
Ammoniak bzw. Ammonium in der Luft ist ein wasserlösliches Gas, das Ökosysteme an Land und im Wasser erheblich schädigen kann. Wird es zum Beispiel zu Feinstaub, beeinträchtigt es die Gesundheit von Menschen ganz direkt. Die Landwirtschaft stehe in besonderer Verantwortung, mahnt das Umweltbundesamt (UBA).
Denn die Landwirtschaft ist fast Alleinverursacher – durch die Tierhaltung, das Lagern und Ausbringen von Wirtschaftsdünger, also Gülle, Jauche, Mist und pflanzlichem Dünger. Auch landwirtschaftlich genutzte Böden und gedüngte Pflanzen setzen mitunter erheblich Ammoniak frei. Nur fünf Prozent des Ausstoßes hat andere Quellen als die Landwirtschaft, teilt das Umweltbundesamt mit.
Um Ammoniak- und entsprechende Stickstoff-Emissionen zu reduzieren, müsse sich in den Ställen und in der Düngung einiges verändern. Das Umweltbundesamt nennt als Beispiele die Fütterung sowie die Behandlung von Flüssigmist (=Gülle). Entscheidend sei außerdem, wie die Ställe gebaut und die Abläufe organisiert sind. Das Amt empfiehlt, Güllelager abzudecken und Wirtschaftsdünger, der vor allem im ökologischen Landbau eine Rolle spielt, anders auszubringen. Gülle sollte in den unbewachsenen Boden sofort eingearbeitet werden. Das mindere die Freisetzung von Ammoniak um bis zu 90 Prozent. Bei Mineraldünger sei darauf zu achten, dass die Pflanzen selbst viel Stickstoff speichern.
Im Detail zeigt eine Studie im Auftrag des UBA, dass solche Maßnahmen für die Landwirte wirtschaftlich sein können.
Viel bewirken kann auch der Verbraucher, indem er z.B. wenig Fleisch, Eier und Milchprodukte isst, so das Umweltbundesamt in seiner Broschüre „Stickstoff – zuviel des Guten?“. Das 42 Seiten starke Heft zeigt, wie unerlässlich Stickstoff für alles Lebendige ist, aber auch wie sehr Stickstoff im Übermaß schaden kann.
Hier können Sie die Broschüre kostenlos bestellen oder downloaden (10MB).
Umweltbundesamt: Ansprechpartner für die Presse