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Globuli für die Stall-Apotheke

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Alternative Heilmethoden in der Nutztierhaltung

Kuh nutzt Apotheke der Natur: Kuh auf Wiese
Sie nutzt die Apotheke aus der Natur. © Gäa e.V.

 

Was in der Nutztierhaltung zählt, sind Leistung und Effizienz. Das gilt sowohl für konventionelle als auch für ökologisch wirtschaftende Betriebe. Der Unterschied zeigt sich in der Behandlung kranker Tiere. Homöopathie, Osteopathie und Akupunktur sind wirkungsvolle Alternativen zu Antibiotika.

Antibiotika dürfen auf Bio-Höfen nicht vorbeugend eingesetzt werden. Und im Krankheitsfall nur, wenn absolut nötig. Für den Verkauf von Eiern, Milch oder Fleisch solcher Tiere besteht dann eine doppelt lange Sperrfrist. 

Alternative Mittel, die die Selbstheilungskräfte der Tiere anregen, sind mittlerweile keine Seltenheit mehr, hat Ute Baumbach, Betriebsbetreuerin beim Anbauverband Gäa, festgestellt. Ob Pflanzenextrakte, Bachblüten oder Globuli: „Wenn Landwirte mit Mut und Ausdauer den Schritt gegangen sind, berichten sie von großen Erfolgen“, weiß auch EkoConnect – Internationales Zentrum für Ökologischen Landbau Mittel- und Osteuropas e.V. 

Den Einsatz von alternativen Mitteln begründeten befragte Biobetriebe in Sachsen damit, chemische Substanzen gering halten zu wollen. Viele berichteten, dass die Mittel bei ihren Tieren gut wirkten. Fast ebenso vielen war es wichtig, dass sich keine Erreger-Resistenzen gegen die Mittel entwickelten. Und dass keine Sperrfristen für den Verkauf der tierischen Produkte einzuhalten seien. Die Behandlung sei kostengünstig und hinterlasse keine Rückstände. 

Allerdings benötigt z.B. Homöopathie erfahrene und sachkundige Landwirte und Tiermediziner. Um das passende Mittel zu finden, ist es unerlässlich, das Tier-Individuum gut zu kennen und genau zu beobachten.

Eine grenzüberschreitende Fortbildung haben jetzt die Vereine EkoConnect, Gäa und Pogranicze organisiert. Denn nicht nur in Deutschland sind alternative Heilmethoden noch zu wenig bekannt. In Nachbarland Polen werden diese zwar hier und dort angewandt, alteingesessene Tierärzte stehen ganzheitlichen Methoden aber oft ablehnend gegenüber.

Der Fortbildungs- und Vernetzungstag Alternative Heilmethoden in der Tiermedizin findet deshalb am 19. September im polnischen Zgorzelec statt. [Anm.: bezog sich auf das Jahr 2012]

 

Vertiefende Informationen
Forschungsprojekte und Fachliteratur 

 

Foto: © Gäa e.V.

 

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