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Fingerring warnt vor falschen Einkäufen

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Fraunhofer FIT: Technik marktreif

„Achtung: Produkt enthält Nüsse!“ – „Vorsicht Zucker!“ – „Warnung: Beim Herstellen dieses Produktes wurde übermäßig viel CO2 freigesetzt!“ – „Ware hat einen langen Transportweg hinter sich!“ – „Fisch nicht MSC-zertifiziert!“. So oder so ähnlich könnten die Rückmeldungen sein, wenn Verbraucher mit dem so genannten „Angel Ring“ ins Regal greifen. 

Über einen Code an der Lebensmittelverpackung ließen sich Informationen in Vibration umwandeln. Die Technik hierfür sei marktreif, so das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT). Allein: Es fehle die notwendige Codierung der Lebensmittel: Die so genannte RFID-Kennzeichnung sei noch zu teuer. 

Dabei könnte ein solcher „Engelsring“ ein wirkungsvolles Instrument gegen Verbrauchertäuschung, unverständliche Informationen von Herstellern, verschleierndes Marketing und unverträgliche Zutaten sein. Nicht nur Allergiker könnten aufatmen. Auch Menschen, die durch ihr Konsumverhalten ökologische und soziale Missstände nicht unterstützen wollen, könnten dank des „Angel Rings“ beruhigter einkaufen.  

Nach Angaben des FIT leiden beispielsweise rund 15 Prozent der Deutschen unter Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit). Viele andere Menschen meiden wegen Allergien, Diäten oder individueller Ernährungsgewohnheiten bestimmte Inhaltsstoffe.

Der Ring reagiert auf persönlichen Präferenzen, die jeder Verbraucher individuell einspeichern kann. Sogar mögliche Alternativprodukte könnte der „Angel Ring“ auslesen, so das Fraunhofer Institut.

Die RFID-Kennzeichnung funktioniert über WLAN bzw. UMTS: In Bruchteilen von Sekunden werden Informationen, die auf einer zentralen, öffentlichen Datenbank – etwa im Internet – abgespeichert sind, mit den persönlichen Präferenzen des Ringträgers abgeglichen.

Derzeit ist es immerhin möglich, mithilfe von Apps Barcodes zu fotografieren, um Informationen zum Produkt zu erhalten. 

Wer umweltbewusst und fair einkaufen will, findet hier zahlreiche nützliche Programme für unterwegs – von Nabu-Siegel-Check, über WWF-Fischratgeber und iVeg bis zu ToxFox zu hormonhaltigen Kosmetikartikeln.

 

 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT
 

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