Trends und Themen
Cloud Computing als Klimakiller
von Laelia Kaderas
Viele IT-Riesen setzen auf Kohle- und Atomstrom
Auf der Cebit gefeiert, von Greenpeace kritisiert: das Speichern von digitalen Daten und Programmen im Netz (Cloud Computing). Denn, so die Umweltaktivisten: Was das Teilen von Filmen und Musik technisch so einfach macht, geht auf Kosten des Klimas.
Den Erneuerbaren Energien wenden sich demnach zunehmend Google, Yahoo und Facebook zu. Die „schwarze Liste“ führen Apple, Amazon und Microsoft an. Der Studie zufolge bezieht zum Beispiel Apple mehr als die Hälfte des Stroms für Cloud Computing aus Kohlestrom, weitere 27 Prozent aus Atomstrom.
Manche dieser Rechenzentren bräuchten so viel Energie wie 250.000 europäische Haushalte, rechnet Greenpeace vor: „Wäre die Cloud ein Land, hätte diese den weltweit fünfhöchsten Stromverbrauch.“ Dieser Verbrauch werde sich bis 2020 verdreifachen.
Auf den Greenpeace-Report und den Protest der User gibt es bereits Reaktionen.
In der heutigen Printausgabe der New York Times erklärt Apple, das Unternehmen wolle im jüngst errichteten Rechenzentrum in North Carolina den Bezug von Kohle- und Atomstrom zu einem „beträchtlichen“ Teil durch Photovoltaik und Brennstoffzellen/Biogas ersetzen. Das iCloud-Rechenzentrum in North Carolina verbrauche nach Angaben von Apple rund 20 Millionen Watt – weit weniger als von Greenpeace geschätzt, nämlich 100 Millionen. Eine Million Watt versorge 750 bis 1000 amerikanische Haushalte.