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Aus Kette mach Kreislauf

von

Wie wir uns aus dem eigenen Müll befreien können

Was passiert mit all dem Zeug, das wir kaufen? Wo kommt es her und wo geht es hin? Antworten gibt die US-amerikanische Nachhaltigkeitsexpertin Annie Leonard in ihrem Buch „The Story of Stuff“, das mittlerweile auch in deutscher Sprache erschienen ist.

Wem 391 Seiten zu viel sind, kann den Inhalt in Kurzform zu sich nehmen – als Film. Über 8 Millionen Menschen haben sich, so die Autorin, den 21 Minuten langen Film in englischer Sprache im Internet angeschaut. 

Das Buch ist eine Bestandsaufnahme aus zehn Jahren Feldforschung in Sachen Müll und Materialwirtschaft. Obwohl sie erschreckende Tatsachen benennt und belegt, schafft es Annie Leonard, die Leser zu halten. Wie viele US-amerikanische Autoren bedient sie sich einer ausgesprochen lesernahen Sprache.

Ihr Anliegen ist die Gesamtschau – weg von der Einzelbetrachtung der Phänomene hin zum „Systemdenken“.  Aus der Kette Rohstoffgewinnung-Produktion-Distribution-Konsum-Entsorgung spinnt sie ein komplexes Beziehungsgeflecht.

Das macht sie auf eine sehr persönliche Art und Weise, die es dem Leser erleichtert, sich zu identifizieren. „Ich möchte die Furcht vor den Opfern zerstreuen und beschreiben, wie unser Dasein aussehen könnte, würden wir uns nicht auf die Menge unsere Sachen, sondern auf die Qualität unseres Lebens konzentrieren“, schreibt sie im Epilog, und: „Ich werde einfach ein wenig von mir erzählen.“ 

Das Buch ist ursprünglich für die US-amerikanische Leserschaft geschrieben. Viele Anregungen werden in Deutschland seit Jahrzehnten diskutiert und sind in einigen Punkten schon umgesetzt. Dennoch ist „The Story of Stuff“ lesenswert, weil Annie Leonard sich auch mit der aktuellen Situation in Deutschland beschäftigt – und weil sie eine Form gefunden hat, schwere Kost magenverträglich zuzubereiten. 

Die deutsche Ausgabe The Story of Stuff: Wie wir unsere Erde zumüllen ist im Econ-Verlag, Berlin, erschienen.

 
 

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