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Adventskalender für die Hausgemeinschaft

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Anstoß geben zum Verleihen und Aushelfen

Bohrmaschine, Faxgerät, Spritzbeutel für Sahne oder Buttercreme – es gibt so Vieles in Haushalt und Werkstatt, was man nur selten benutzt und sinnvollerweise mit anderen teilen könnte. Anregungen dazu haben wir in Oldenburg in einer Wohnanlage als „Interaktiven Adventskalender“ verpackt. 

Aus festem Papier haben wir 24 Briefkuverts gefaltet und durchnummeriert. In unserem Fall haben wir die Umschläge hintereinander in eine Schachtel einsortiert, so dass sie von möglichst vielen Menschen aus der Wohnanlage mühelos herausgenommen und geöffnet werden können. Im Kuvert finden sie dann ein Angebot von einem der Hausbewohner*innen. 

Beispiele:

1. Dezember: „Sie möchten schwäbische Spätzle oder Knepfle selber machen? Wir leihen Ihnen unsere Spätzlereibe mit Teigschaber! – [Name], [Stockwerk], [Wohnung]“

8. Dezember: „Wir verleihen unseren Hand-Dampfreiniger. Allzu große Flächen schafft er allerdings nicht. – [Name], [Stockwerk], [Wohnung]“

11. Dezember: „Sie müssten schnell mal etwas faxen, haben aber kein Faxgerät? Wir haben eins. Faxen Sie bei uns! – [Name], [Stockwerk], [Wohnung]“

 

Uns ging es darum, einen Anstoß zu geben zu mehr Austausch und mehr Gemeinschaft untereinander. Zunächst aber darum, sich zu öffnen für das eigene Potenzial: Was habe ich eigentlich in der Wohnung, in der Küche oder im Keller, was ich verleihen könnte? Worauf würde mich kein Mensch ansprechen, wenn er nicht wüsste, dass ich so etwas habe?

Die Umschläge der ersten Dezember-Tage enthalten Angebote der Initiatorin. Damit später auch andere Bewohner*innen Ideen zum Teilen beitragen können, sind an Kuverts, die noch gefüllt werden können, Blanko-Zettel geheftet. Auch Stifte und eine Schreibunterlage liegen bereit. 

In einem adventlichen Aushang wird die Idee des „Interaktiven Adventskalenders“ erläutert. Wichtig ist, dass sich niemand im Haus gedrängt fühlt. Mitmachen sollte wirklich nur, wer Lust hat.

Das Prinzip ist klassisch, die Wirkung – hoffentlich – nachhaltig: Alle Bewohner*innen öffnen Tag für Tag ein Kuvert und erfahren, wen man zu bestimmten Dingen ansprechen kann. 

  

Um die 24 Umschläge zu einem Adventskalender zu verbinden, gibt es natürlich viele Möglichkeiten: Fast edel wirkt es, wenn sie hintereinander in ein langes Holzstück oder in behauene Ziegelsteine mit 24 Kerben gesteckt werden. Besonders schön ist es, wenn das Holzstück wie ein Keil geformt ist, so dass jede Kerbe höher liegt als die davor. Die einzelnen Umschläge bilden so eine Treppe mit klar erkennbaren Stufen.

Wie wäre es alternativ mit einer Steckwand, einem Mobile, einer adventlich dekorierten Tischschale? Oder auf englische Art: die Kuverts an eine lange Schnur gehängt? Lassen Sie sich z.B. von dem Blog Tischleindeckdich anregen.

 

Eine wunderbare Idee, um per Adventskalender zu teilen, was Sie haben, ist der so genannte Umgekehrte Adventskalender: Ende November stellen Sie eine leere Kiste parat. Ab 1. Dezember packen Sie – evtl. mit Nachbar*innen – jeden Tag einen Artikel des täglichen Bedarfs in die Kiste: haltbare Lebensmittel, Schreibpapier, Stifte, warme Socken u.ä. Am 24. Dezember verpacken Sie die Kiste und geben sie als Spende an eine Einrichtung Ihrer Wahl weiter.

Hier finden Sie viele weitere Alternativen, wie Sie das Prinzip „Adventskalender“ auf nachhaltige Weise einsetzen können.

 

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