Trends und Themen

Wilde Kost, wilde Pracht

von

Explosion an Farben, Formen, Aromen und Nährstoffen

Gesunde Tafel: Rohkosttorte mit Rhabarber, Beeren, Blättern und Blüten
Rohkosttorte mit Rhabarber, Beeren, Blättern und Blüten. © Laelia Kaderas

 

Es wächst am Wegesrand, im Wald, auf Wiesen, im Garten und hinterm Haus: das Unkraut. Un-Kraut? Längst haben Giersch, Gundermann und Gänseblümchen die heimische Küche erobert; selbst in Restaurants und Hotels haben Wildkräuter Einzug gehalten. Ihre hochwertigen Nährstoffe und der würzige Geschmack geben jedem Gericht eine besondere Note. Blüten und Farben verschenken sich.

Hochgenuss fürs Auge

Auf zauberhafte Weise bringt Heike König aus Syke-Jardinghausen diese Naturgaben zur Geltung: Was immer sie in Wald und Flur findet, verwandelt sie zu farbenfrohen Rohkost-Torten, Pasten, Säften und Tellergerichten. Mit Blüten und Beeren verdichtet sie die jeweilige Jahreszeit. Als psychotherapeutische Heilpraktikerin verbindet Heike König mit rohköstlicher Küche Körper, Gefühl und Geist und schafft Heilsein auf allen Ebenen.

Zum Nachahmen inspiriert ihr Rohkostzubereitungs-Buch „Die wilde Kost“: 25 vegane Wildkräuter-Rezepte in allen Farben und Formen, ein Hochgenuss fürs Auge. Dazu viele Bilder und Wissenswertes von Wild-Pflanzen quer durch die nordwestdeutschen Wiesen. 

Neophyten aufessen!

Einen anderen Ansatz verfolgt Peter Becker aus Wiesbaden mit seiner Knöterich Manufaktur. Er will „der Invasion die Zähne zeigen“. „Neophyten aufessen!“ ist seine Devise. Neophythen sind eingeschleppte oder eingewanderte Pflanzenarten, die hier nicht heimisch sind und sich ungebremst ausbreiten. Indisches Springkraut etwa. Oder Japanischer Staudenknöterich. 

Ihnen wird meist mit giftigen Substanzen zu Leibe gerückt. Peter Becker aber hält mehr von „Naturschutz mit Messer und Gabel“ – und zeigt auf, was möglich wäre: An Info-Ständen, in Seminaren und Fortbildungen, bei Verköstigungen und in Büchern macht er Appetit auf Springkraut-Eiskrem, Apfeltaschen mit Knöterich-Marmelade und mehr.

Auch aus heimischen Wildpflanzen entstehen Aufstriche, Haupt- und Nachspeisen. Ausgewählte Rezepte sind in u.a. in „Wildkräuter Gourmet“ und „Wildkräuter-Werkstatt“ nachzulesen.

Kräuterspaziergänge

Wer erfahren möchte, was rund um Oldenburg Schmackhaftes gedeiht, kann beispielsweise Tanja Michaela Meyer, Dorothee Stübe oder Michaela Lewitz auf Kräuterspaziergängen begleiten. Oder sich gar ausbilden lassen: Umfangreiches Wissen vermittelt die Heilpflanzenschule Terra Arcanum. 

Für Nicht-Sammler

Und für alle, die nicht selbst sammeln wollen oder können: Wildkräuter für Zuhause und andere Bio-Kräuter zum Essen bietet z.B. in „Die Kräuterei“ in Oldenburg.

Essbares aus der Stadt liefert unter anderem der „Bunkergarten“ hinter dem Oldenburger Kulturzentrum PFL – ein Urban Gardening-Projekt, gedacht als Keimzelle für eine „Essbare Stadt Oldenburg“. Was hier wächst, ist angepflanzt, gehegt und gepflegt, darf aber von jedermann geerntet werden, der dies zu schätzen weiß. Wie Wildkräuter.

 

Vertiefende Information:

Heike König: www.die-wilde-kost.de

Peter Becker: www.newtritionink.de

Tanja Michaela Meyer: www.tameol.de

Dorothee Stübe: www.krautundklang.dewww.cafe-huntewasser.de

Michaela Lewitz: 123kraeuterzauberei.de

Terra Arcanum: www.terra-arcanum.de

Die Kräuterei: https://kräuterei.de

Bunkergarten: bunkergarten-oldenburg.blogspot.com

 

 

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