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Meditieren für den Planeten?

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Erste empirische Studie zu Achtsamkeit und nachhaltigem Konsum

Illustration in grün-weiß: Meditierender inmitten von Konsumartikeln
Im Fokus: Meditation und Konsum. © TU Berlin / BiNKA / achtsamkeit-und-konsum.de

 

Belegt ist, dass die Kriminalitätsrate in Städten signifikant sinkt, wenn mehrere tausend Menschen dort meditieren (Maharishi-Effekt). Meditation ist Transformation – nicht nur des meditierenden „Individuums“. 

Ob regelmäßige Meditation auch das Konsumverhalten hin zu mehr Nachhaltigkeit verändern kann, haben über einen Zeitraum von drei Jahren Forscher vom Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre der Technischen Universität (TU) Berlin untersucht. Im Projekt BiNKA (Bildung für nachhaltigen Konsum durch Achtsamkeitstraining) ging ein Team um Prof. Dr. Ulf Schrader erstmals empirisch dieser Frage nach – allerdings bezogen auf die Meditierenden selbst.

Jetzt stellte das Projektteam ein Ergebnis vor, das auf den zweiten Blick anders aussieht als auf den ersten.

Zwar änderte sich die Art des Einkaufens nicht, wohl aber die Sicht auf die Zusammenhänge von Konsum – vor allem Konsum von Fleisch. Ethische Maßstäbe, Werte und Wertschätzung veränderten sich; die Einsichten führten aber nicht dazu, diese sofort in die Tat umzusetzen. Unabhängig von Alter und Lebensumfeld habe durch das Meditieren das Materielle an Bedeutung verloren, während der Umgang mit sich und anderen wichtiger und entspannter geworden sei. 

Auf der Abschlusskonferenz im Februar 2018 in Berlin kommentierten MBSR-Begründer Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn und Achtsamkeitsforscher Paul Grossmann, Senior-Berater des BiNKA-Projekts, in einem Skype-Dialog die Facetten des Ergebnisses: Dialogue about Mindfulness and Sustainability between Jon Kabat-Zinn and Paul Grossman (auf Englisch). Auch Experten aus Medizin, Forschung, Bildung und buddhistischer Meditation nahmen während einer Podiumsdiskussion Stellung dazu.

Für die Berliner Studie hatten rund 100 Schüler*innen, Studierende und Berufstätige acht Wochen lang täglich zwanzig Minuten geführt meditiert, und zwar nach der Methode der Achtsamkeitsbasierten Stressreduktion – MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction). Den Probanden wurde nicht gesagt, dass die Studie ihr Konsumverhalten im Blick hatte.

 

Ergebnisse des BiNKA-Projekts zum Nachlesen

Abschlusspräsentation während der Konferenz am 16. Februar 2018

Abschlusskonferenzprogramm

 

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